Haval Murad (li.) und Hussein Kerri arbeiten bei der Handwerkskammer Oldenburg für das landesweite „Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk - Geflüchtete und Zugewanderte in Ausbildung und Beschäftigung“ (IFHa).
© Julia Stier / Handwerkskammer Oldenburg
Handwerkskammer leistet ausgezeichnete Integrationsarbeit
Bundesweiter Wettbewerb würdigt die Erfolge bei Ausbildung und Beschäftigung. Die Integrationsberater haben bereits über 1600 Menschen beruflich im Handwerk vorangebracht.
erstellt am 3. November 2025
Berlin/Oldenburg. Die Integrationsarbeit der Handwerkskammer Oldenburg ist als eines von 50 Projekten von der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Im Wettbewerb „Zusammen wachsen: Gute Ideen für Integration am Arbeitsmarkt 2025“ hat sich der Ansatz, Geflüchtete über Beratung und Netzwerke in Ausbildung und Arbeit zu bringen, unter mehr als 250 Einreichungen durchgesetzt.
„Es ist ein Projekt, das ankommt und Menschen voranbringt“, beschreibt Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, was aus einer 2015 im Zeichen der ankommenden Flüchtlinge aus Syrien geborenen Idee geworden ist. „Damals haben alle niedersächsischen Handwerkskammern Projektstellen für die berufliche Integration dieser Menschen speziell im Handwerk geschaffen.“ Seit April 2024 gibt es nun das Nachfolge-Projekt von IHAFA - Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk. IFHa, so der aktuelle Projekttitel, wird ebenso vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium gefördert wie zuvor IHAFA.
„Das IFHa-Projekt (Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk - Geflüchtete und Zugewanderte in Ausbildung und Beschäftigung) versteht sich nicht nur als Integrationsmaßnahme, sondern als echtes Bindeglied – zwischen Menschen mit Fluchterfahrung, Handwerksbetrieben und unserer Gesellschaft“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, Kai Vensler. Die beiden Integrationsberater Hussein Kerri und Haval Murad ergänzen: „Unser Ansatz ist individuell, praxisnah und wirkungsvoll: Wir begleiten Geflüchtete ganzheitlich. Das IFHa-Projekt verbindet gesellschaftliche Integration, Qualifizierung und Wirtschaftsförderung.“
Im Kammerbezirk Oldenburg wurden seit 2015 schon über 1600 Menschen in Praktika, Einstiegsqualifizierung, Ausbildung und Arbeit gebracht. Die ersten Geflüchteten haben mittlerweile, aufbauend auf dem Erwerb des Meistertitels, Betriebe gegründet und bilden selber aus. „Das Projekt ist aufgrund des großen Engagements der Beteiligten zu einer Erfolgsgeschichte, die mit dieser Auszeichnung noch einmal besonders wertgeschätzt wird, geworden“, freut sich Hauptgeschäftsführer Henke.
Der Wettbewerb wird getragen von Deutschland – Land der Ideen, der Bertelsmann Stiftung, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Mercator. Ausgezeichnet werden Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Bildungseinrichtungen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen, die in Deutschland innovative Wege der Integration am Arbeitsmarkt beschreiten. Trotz der unterschiedlichen Ausrichtungen der Projekte eint sie ein gemeinsames Ziel: Lösungen für die strukturellen Herausforderungen bei der Integration internationaler Fach- und Arbeitskräfte zu entwickeln und umzusetzen.
Eine Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wählte die Gewinnerprojekte aus. Sie zeichnen sich durch innovative Ansätze aus und tragen dazu bei, die Integration internationaler Fach- und Arbeitskräfte erfolgreich voranzubringen. Die ausgezeichneten Best-Practice-Beispiele spiegeln die thematische Vielfalt wider. Die Preisverleihung erfolgt am 3. Dezember in Berlin.