Der neue Dachstuhl über dem Chorraum ist unter dem Schutzdach bereits fertiggestellt.
© Sabine Müller/ HWK Oldenburg
Es geht mit großen Schritten voran!
Seit nunmehr knapp zwei Jahren verbirgt sich die Golzwarder St.-Bartholomäus-Kirche aus dem Jahre 1263 unter einer Wettereinhausung, nachdem die Taufkirche des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger (1648–1719) am 4. Juli 2019 durch ein Feuer stark beschädigt wurde. Nicht nur ein großer Teil des Dachstuhls wurde zerstört, sondern auch das Innere der Kirche mit ihren wertvollen Schätzen wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der Wiederaufbau des Gotteshauses, dessen Planung und Abwicklung durch das Architekturbüro Angelis & Partner erfolgt, schreitet jedoch sehr gut voran. Der ursprünglich aus dem Jahr 1450 stammende Dachstuhl ist bereits wiederhergestellt. Glücklicherweise konnten die 26 Sparrenpaare aus massivem Eichenholz im Kirchenschiff erhalten werden. Verkohlte Schichten wurden mit einem speziellen Verfahren durch die Fima aRTUS, mit Granulat, von den Balken abgestrahlt. Nur an einigen Stellen, wo die Querschnitte der Hölzer zu stark dezimiert waren, mussten Teilstücke ausgetauscht werden. Hier haben die Dachdeckerfirmen Wiggers und Stallkamp ganze Arbeit geleistet, die neuen Teilstücke fügen sich wunderbar ein. Der Dachstuhl über dem Altarraum, hier war das Feuer ausgebrochen, musste vollständig erneuert werden, die Tragfähigkeit war nicht mehr gegeben. Mit Fertigstellung des Dachstuhles ist eine wichtige Etappe erreicht, betont Pastor Dirk Jährig. Im kleinsten Kreis wurde hier Ende Juni Richtfest gefeiert. Auch die Dacheindeckung ist bald fertiggestellt. Für Ende September ist dann der Abschluss des ersten Bauabschnittes geplant. Dann soll auch das Gerüst vollständig entfernt werden. „Wir sind sehr gut in der Zeit und werden vielleicht auch etwas früher fertig“, verrät Diplom-Ingenieurin Lieve Runge. Im zweiten großen Bauabschnitt folgt dann die Instandsetzung des Innenraumes. Auch die Elektrik und Heizung werden komplett erneuert. Wann die Kirche wieder vollständig genutzt werden kann, ist aktuell schwer einzuschätzen. „Vielleicht klappt es Anfang 2023. Aber am Ende ist wichtiger, dass es gut wird und nicht, dass es schnell geht“, sagt Pastor Jährig.
Weitere Firmen sind für die jeweiligen Gewerke der Instandsetzung der Kirche tätig: Gerüstbauarbeiten: Bassenberg & Schwarting; Bauhauptarbeiten: Bernd Kruel Bauunternehmen GmbH; Glaserarbeiten: Derix Glasstudios GmbH & Co. KG; Malerarbeiten: Neemann Ideen + Farbe GmbH; Tischlerarbeiten: Johann Sommer Tischlerei; Blitzschutzarbeiten: Hans Thormählen GmbH & Co. KG; Heizungsbau (vorh. Heizung): Peter Koch GmbH; Elektriker (vorh. Wartung): Kuhlmann GmbH; Metallbauarbeiten (Dachreiter): Metallbau Kotelnikow