Freund von Ästhetik: Peter Stock vor der Fassade des Stahlwerks Augustfehn.
© Handwerkskammer Oldenburg / Torsten Heidemann
Spaß an coolen Aufträgen
Peter Stock hat Zimmereibetrieb „von null“ aufgebaut
Zimmermeister Peter Stock aus Apen hat mit 30 Jahren bereits viel erreicht. Innerhalb von acht Jahren hat der damalige Meisterabsolvent und Alleingründer sein Unternehmen auf 34 Mitarbeiter ausgebaut. Zu den Zimmerern stellte er nach und nach auch Maurer, Dachdecker, Bautischler, Fliesenleger und Trockenbauer ein. „Wir können schlüsselfertige Lösungen anbieten. Für den Kunden kommen nur noch die Elektro- und Sanitärarbeiten von einer anderen Firma“, beschreibt Stock seinen Ansatz.
Die beeindruckende Entwicklung seines Betriebes hat die Handwerkskammer Oldenburg zum Anlass genommen, Peter Stock für die Podiumsdiskussion bei der Meisterfeier 2020 einzuladen. Dort wird er vor 1500 Gästen in der großen EWE Arena zusammen mit Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann, Kammerpräsident Eckhard Stein und dem Geschäftsführer des Zentralverbands des Handwerks Dirk Palige Fragen beantworten. Angelehnt an das Veranstaltungsmotto „Wir sind Meister. Wir wissen, was wir tun“ wird es darum gehen, wie das Handwerk strukturell und mit Hilfe der Digitalisierung das vorhandene Wissen transferiert.
In der betrieblichen Praxis hat Stock dazu eine klare Haltung: „Machen lassen!“ Auszubildende sollen demnach viel gezeigt bekommen und aktiv mitmachen. „Ich achte darauf, dass die Kolonne auf der Baustelle eher klein ist. Damit bekommen die Lehrlinge mehr Verantwortung und das bringt sie persönlich voran“, erklärt der Chef. Für die Gesellen und Meister würden regelmäßig Schulungen organisiert. „Insbesondere, wenn es um neue Maschinen oder Produkte geht“, so Stock. Präsentationen von Herstellern hat er am liebsten auf der Baustelle, nicht unter „Laborbedingungen“ des Produzenten.
Mit einer Bauzeichnerin holt Stock sich nun noch mehr Know-how ins Unternehmen. „Jetzt wird das Büro modern gemacht“, freut er sich auf die nächste Entwicklungsstufe für seine Firma. Kalkulationsprogramme, Zeiterfassung, ein Showroom mit VR-Brille für die Kunden: Die Zeichen stehen auf Digitalisierung. „Mir geht es vor allem um Geschwindigkeit in der Angebotserstellung und generell um ein optimales Bild, das wir beim Kunden hinterlassen.“ Mit dem Rohstoff Holz fühlt sich das Team auch beim Thema „Nachhaltigkeit“ gut aufgestellt. „Wir bauen trocken, die Wände sind diffusionsoffen, unsere Platten haben keine gesundheitsschädlichen Weichmacher“, sagt der Vater von drei Kindern.
Die Zimmerei Peter Stock & Co. KG hat mittlerweile ästhetisch hochwertige Referenzen vorzuweisen. Der Spaß an komplizierten Sachen und herausfordernden Aufträgen ist nicht zu überhören, wenn Peter Stock beispielsweise vom Projekt beim Stahlwerk Augustfehn berichtet. Dort bekam das Verwaltungsgebäude unter anderem eine Glasfront für die obere Etage, eingefasst im Dach mit Rundungen. Die Fallrohre sind nicht als solche zu erkennen. „Die Zusammenarbeit mit den Architekten von Finkernagel Ross aus London war sehr spannend. Sie haben auch den einen oder anderen Materialvorschlag von mir übernommen“, schmunzelt Peter Stock.