Oliver Prinz absolviert sein Auslandspraktikum auf der französischen Insel La Réunion und ist begeistert von Land und Leuten.
© Oliver Prinz
Auslandspraktikum im Paradies
Im Januar hat Oliver Prinz seine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik bei Hermes Systeme in Wildeshausen erfolgreich abgeschlossen. Derzeit absolviert er ein über das EU-Programm Erasmus+ gefördertes Praktikum auf der Insel La Réunion, ein französisches Übersee-Département im Indischen Ozean. Hier schreibt er über seine Eindrücke und Erlebnisse nach den ersten vier Wochen:
Meine Ankunft
Das erste, was ich festgestellt habe, als ich aus dem Flieger gestiegen bin: Es war warm und sonnig, obwohl es erst 8 Uhr morgens war. Mein Chef und sein Vater haben mich abgeholt und sind dann mit mir Richtung Saint-Pierre in den Süden der Insel gefahren. Unterwegs haben mir die beiden schon viele Sachen von der Insel gezeigt und erklärt. La Réunion ist sehr gebirgig und grün mit vielen Bäumen, Palmen und etlichen verschiedenen Pflanzen, die wir zu Hause nicht haben (z.B. Papaya, Grenadine, Bananen, Mango, Kakao, Pfeffer, Vanille und Kokosnüsse). Es gibt auf der Insel eine eigene Salz- und Zuckerproduktion. Bei der Produktion des Zuckers wird zudem auch noch viel Energie gewonnen, die weitergenutzt wird.
Am selben Tag war ich dann auch schon auf dem Geburtstag eines Onkels meines Chefs eingeladen. Dort habe ich zum ersten Mal kreolisch gegessen … sehr lecker!!! Es gibt immer Reis, dazu dann eine Art Bohnen-Sauce und als Hauptbeilage kann man zwischen sämtlichen Fleisch- und Fischsorten entscheiden. Das alles mit Piment (scharf!!!) vermischen. Alle auf dem Geburtstag waren gut drauf und sehr nett. Wenn Kreolisch gesprochen wurde konnte ich allerdings fast nichts verstehen. Die meisten können aber auch „normales“ Französisch sprechen.
Auf der gesamten Insel herrscht eine sehr fröhliche Atmosphäre und jeder ist stolz auf diese Insel. Ich brauche gar nicht groß nachzufragen, weil die Einheimischen von sich aus vieles zeigen wollen. So habe ich schon viele Früchte aus eigenen Gärten geschenkt bekommen, z.B. Bananen, Papaya oder Kokosnüsse.
Hier lerne ich, wie man eine Kokosnuss richtig auskratzt.
© Oliver Prinz
Wer seinen Auszubildenen oder Gesellen (bis zu 1 Jahr nach bestandener Prüfung) auch ein Auslandspraktikum ermöglichen möchte, kann sich mit unserer Mobilitätsberaterin in Verbindung setzen:
Kirsten Grundmann Mobilitätsberatung Telefon 0441 232-275 Telefax 0441 232-55275 grundmann@hwk-oldenburg.de
Meine Unterkunft
Die Unterkunft ist sehr gut. Ich wohne in einem kleinen Bungalow auf einem Berghang mit Blick auf das Meer. Es ist zwar ein wenig klein und eng, aber fast alles neu und ich bin der erste Mieter. Zum Strand sind es maximal 10 Minuten zu Fuß und abends habe ich vollen Blick auf den Sonnenuntergang. Meine Vermieterin wohnt auch auf dem Grundstück. Sie ist sehr nett und wir haben auch schon einen Ausflug zusammen gemacht.
Meine Arbeit
Mein Praktikumsbetrieb ist in mehreren Bereichen aktiv: ganz normale Hauselektrik, Videoüberwachung und Alarmsysteme sowie die Installation und Programmierung von Motoren an Einfahrtstoren. Meine täglichen Arbeiten waren bisher vornehmlich im Bereich Hauselektrik: Löcher für Dosen bohren, Dosen setzen, Steckdosen, Schalter und andere Betriebsmittel anklemmen, Schläuche verlegen und Leitungen ziehen, Durchbrüche für Leitungen schaffen mittels großen Bohrern.
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Meine Freizeitaktivitäten
In meiner Freizeit habe ich versucht, die Insel ein wenig mit dem Bus zu erkunden. Es ist wie im Paradies – schöner Sandstrand, viel Sonne und das bisher klarste Meerwasser, das ich je gesehen habe. Ich war auch im Schildkrötenaquarium und habe im „La Maison du Coco“ alles rund um die Kokosnuss gelernt. Einmal habe ich eine Wanderung entlang der Küste von Vincendo gemacht - die Küste ist voller Vulkangestein. Danach ging es weiter ins Gebirge zu einem wunderschönen Wasserfall.
Man kann, glaube ich, rauslesen, dass es mir hier auf La Réunion sehr gut gefällt. Sonniges Wetter, nette, fröhliche Menschen, viel Grün und abwechslungsreiche Orte … Ich freue mich auf die weiteren Wochen hier und bin gespannt, was mich noch alles erwartet.
Es gab aber auch andere Baustellen wie z.B. eine Autowerkstatt, Metzgerei oder ein Hotel, wo Sachen nachträglich installiert werden mussten, wie Klingel, Licht oder Schalter. Dafür mussten Leitungswege installiert werden, welche dann aber meist mit einem Installationskanal oder Installationsrohr ausgebaut wurden. Ich durfte meinen Chef auch zu Kundengesprächen begleiten, wo dann Projekte abgeschlossen wurden. Und ich konnte bei Strommessungen und Flächenmessungen helfen.
Die Qualität der Arbeit ist auf La Réunion gut. Alle sind geschult, haben eine Ausbildung und arbeiten sauber und präzise.
Anfangs war es für mich ein bisschen schwierig, in die Arbeit reinzukommen, weil mir die Vokabeln für Werkzeuge und Utensilien fehlten, aber das wurde von Tag zu Tag besser und jetzt hat sich alles eingespielt. Ich werde morgens in der Regel um 7 Uhr zu Hause abgeholt. Punkt 12 Uhr wird Mittagessen geholt und für fast eine Stunde Pause gemacht. Gegen 17.30 Uhr bin ich dann meistens wieder zu Hause.