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Mehr als „grüne Darstellung nach außen“

In unserer Serie „Berater informieren“ gibt diesmal Susann Ruppert aus dem Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung Hinweise zum Thema „Nachhaltigkeit“.

Nachhaltiges Wirtschaften ist mittlerweile strategisch notwendig für jedes Unternehmen. Geschäftspartner, Auftraggeber, Banken, Kunden und auch Mitarbeiter interessieren sich zunehmend für die Nachhaltigkeitsleistungen eines Unternehmens. Es geht nicht nur um grüne Darstellung, sondern es ist ein Prozess der Umsteuerung mit Blick auf die zukünftige Positionierung des Unternehmens. Das Geschäftsmodell wird unter Kriterien der Nachhaltigkeit beleuchtet. Ziel ist es, Abläufe, Strukturen, Wertschöpfungsketten und Ressourcenverbrauch kritisch zu betrachten und zu optimieren, aber auch das Krisenmanagement zu stärken.

Deutscher Kodex

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) wurde 2010 im Auftrag der Bundesregierung erarbeitet. Ziel war es, einen Transparenzstandard zu schaffen, womit Nachhaltigkeitsleistungen nach außen glaubwürdig und transparent kommuniziert werden können. Dieser Berichterstattungsstandard eignet sich für jede Unternehmensgröße, Rechtsform und Branche. Die Nutzung ist kostenlos. Die DNK-Erklärung wird in der Datenbank veröffentlicht. Der DNK enthält 20 Nachhaltigkeitskriterien mit bestimmten Leistungsindikatoren und gilt als besonders anwenderfreundlich. Er kann wie eine Checkliste genutzt werden, unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Nachhaltigkeitsberichterstattung

Kleine und mittelständische Unternehmen haben aktuell keine direkten gesetzlichen Regularien, aber über indirekte Vorgaben sind auch sie von der Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen. So sind bereits heute die Beiträge eines Unternehmens zur Nachhaltigkeit bei der Vergabe von Fördermitteln gefragt und fließen in die Bewertung von Förderanträgen ein. Ebenso wird sich die Vergabe von Krediten künftig deutlich stärker an der betrieblichen Nachhaltigkeit orientieren, sodass auch Banken mehr auf die Nachhaltigkeit ihrer Kunden und deren Investitionsvorhaben achten. Die betriebliche Nachweisführung über nachhaltiges Wirtschaften wird deshalb mittel- und langfristig eine wichtige Rolle spielen. Mein Appell: Auch wenn Sie derzeit nicht unter die gesetzlichen Nachweispflichten fallen, gehen Sie das Thema trotzdem an!

Handwerk lässt sich zertifizieren

Die niedersächsischen Handwerkammern möchten Sie auf dem Weg zur Nachhaltigkeit Ihres Betriebes begleiten und Sie auf eine Nachhaltigkeitsberichterstattung im Sinne des Deutschen Nachhaltigkeitskodexes vorbereiten. Niedersächsische Handwerksbetriebe haben die Möglichkeit, ihre eigenen betrieblichen Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit gezielt zu intensivieren und sich am Ende dafür kennzeichnen zu lassen. Das Siegel und die Urkunde können für die betriebliche Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden.

Weitere Informationen zur Kennzeichnung