Bina Wirth und Florian Schön haben beim städtischen Wettbewerb "Handgemacht" gewonnen. Immer mit dabei: Claus und Claus, die Markenbotschafter und Namensgeber der Firma claus+claus.
© Torsten Heidemann

Gesunde Möbel für Mensch und Umwelt

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg hat zwei Pop-Up-Flächen vergeben. Über sechs mietfreie Monate in der Innenstadt freut sich die junge Firma claus+claus.

Höhenverstellbare Schreibtische, Sideboards, Rollcontainer, Regale und kleinere Produkte wie zum Beispiel Papierkörbe und Bilderleisten: Das ist das Angebot von claus+claus. „Unsere Büromöbel fertigen wir nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Der schonende Umgang mit Ressourcen steht bei uns an oberster Stelle“, erklärt Bina Wirth. Zusammen mit Holzingenieur und Designer (Master of Arts) Florian Schön und einer kleinen Crew treibt sie die Marke voran.

Nach Bezug einer Werkstatt und der Gründung im Februar dieses Jahres hat das Oldenburger Unternehmen nun einen weiteren Meilenstein erreicht. Über die Teilnahme am städtischen Ideenwettbewerb „Handgemacht“ steht claus+claus eine Pop-Up-Fläche in der Haarenstraße zur Verfügung. „Somit haben wir bis Ende Februar 2022 einen Showroom. Wir möchten Menschen einladen sowie uns und unsere Produkte zeigen“, sagt Florian Schön. Gerne würde er auch weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter für das Thema Kreislaufwirtschaft gewinnen.

Die zweite von der Wirtschaftsförderung ausgeschriebene Fläche nutzen die Künstlerinnen Johanna Just und Merle Neels („Just Art but different“). Zusammen mit claus+claus agieren sie unter dem Label „Handschnack“. Für Bina Wirth hat der Wortteil „Schnack“ eine hohe Bedeutung. „Wir wollen an den Menschen und natürlich auch an unseren Zielgruppen dicht dran sein. Wir wollen ins Gespräch kommen.“

Für lebendige und vielfältige Zentren spricht sich auch Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg, aus. Er hält die Einbindung von handwerklichen Leistungen, die über das Ladengeschäft hinausgehen, für eine nicht zu unterschätzende Option. „Häufig besteht der Eindruck, dass das Handwerk überwiegend in Gewerbegebieten angesiedelt ist. Dieses trifft für viele Betriebe aber nicht zu, wie eine vom Zentralverband des Deutschen Handwerks durchgeführte Standortumfrage zeigt“, sagt Henke. Demnach könne etwa die Hälfte der Handwerksbetriebe Einkaufsstraßen und Einkaufszentren sowie gemischten Lagen zugeordnet werden.

Bina Wirth und Florian Schön fühlen sich nicht nur mittendrin, sie sind es auch. Sowohl in der City als auch in der Selbstständigkeit. „Wir haben alle Prototypen durchgearbeitet und wollen jetzt unsere Serie zeigen“, freut sich der Designer. Er ist Verfechter der Gemeinwohl-Ökonomie und engagiert sich diesbezüglich in einem regionalen Netzwerk. claus+claus sind „Brüder“. Figuren, für die das Team arbeitet. Das Ziel: eine „enkelfähige Zukunft“. Dazu passt, dass Florian Schön mittelfristig auch ausbilden möchte.