Der "Ripkomat" hält rund um die Uhr frische Produkte parat. Katrin und Frank Ripken haben mit ihren Maßnahmen die Sicherheit der Arbeitsplätze gestärkt.
© Ripken

Fleischerei ist fit für die Zukunft

Das Kundenverhalten verändert sich. Bei Ripken in Augustfehn ist das Team darauf eingestellt.

Wie machen wir unsere Fleischerei fit für die Zukunft?“ Diese Frage hat Katrin und Frank Ripken aus Augustfehn vor einigen Jahren immer intensiver beschäftigt. „Wir haben über eine Zeitspanne von rund 15 Jahren nachgedacht. Mit unserem Team haben wir überlegt, wo wir dann stehen könnten. Wir wollten eine Agenda 2030 haben“, schildert die Chefin den Beginn eines Prozesses, der inzwischen viele Veränderungen hervorgebracht und die Firma in der Corona-Krise gestärkt hat. 

Im Kern dreht sich alles um die Themenfelder „Personalpolitik“ und „Digitalisierung“. Wer heute bei Fleischerei Ripken einkaufen möchte, kann dies auch in einem Online-Shop oder per Bestellfunktion über einen Messenger-Dienst. Seit 2012 gibt es bereits den „Ripkomat“ – ein Kühlschrank-Automat, der täglich mit Fleisch, Aufschnitten und Salaten befüllt wird. „Die Menschen werden immer spontaner. Darauf sind wir jetzt noch besser eingestellt“, erklärt Frank Ripken, der im Hochbetrieb bis zu 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Für sie, so lautete das Ziel, müsse ein gesundes, stressfreies Arbeitsumfeld entstehen, damit sie auf lange Sicht im Betrieb bleiben.

Für die Kunden sind die Bezahlmöglichkeiten um Kreditkarte, Apple- oder Googlepay erweitert worden.  „Wir haben unser Kassensystem, die Warenwirtschaft und die Kalkulation digitalisiert. Aufträge vom Telefon gehen direkt im Laden auf das Tablet“, nennt Katrin Ripken weitere Maßnahmen. Parallel hat Fleischerei Ripken die Außendarstellung modernisiert: Neues Logo, neue Internetseite, regelmäßige Postings auf Facebook und Instagram.

Konzeptionell fußt der Veränderungsprozess auf externer Beratung. Über das bundesweite Förderprogramm „unternehmensWert: Mensch“, das bei der Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH eine Erstberatungsstelle in Oldenburg hat, kam der Kontakt zu Maren Ulbrich zustande. Die Unternehmensberaterin hat zuerst viele persönliche Gespräche geführt. „Angefangen mit meinem Mann und mir bis hin zu jedem einzelnen Mitarbeiter. Daraus haben sich viele Themen und Projekte ergeben, mit denen wir sofort begonnen haben. Es gab tolle Workshops mit dem gesamten Team“, beschreibt Katrin Ripken die Herangehensweise.

„Die Mitarbeiter haben wir, je nach individueller Motivation und Fähigkeiten mit einbezogen. So konnten wir gemeinsam digitale Lösungen finden – für die interne Kommunikation, die Produktion und den Verkauf“, sagt die Chefin. Morgendliche Team-Besprechungen sowie mehrere Meetings in der Woche hätten gezeigt, dass das Thema Kommunikation in einem Handwerksbetrieb sehr wichtig sei.

Die Eheleute Ripken sind Maren Ulbrich sehr dankbar. „Ohne sie wäre unsere Entwicklung unmöglich gewesen. Wir haben erkannt, dass ein Unternehmen ohne Digitalisierung keine Zukunft hat.“ Die Bestellmöglichkeit über einen Messenger war beispielsweise vor Corona auf der Homepage integriert. Katrin Ripken ist erleichtert: „Im Lockdown hat uns das digitale Angebot den Umsatz gerettet.“

Nicht nur für Corona fühlt sich der Betrieb fit, sondern insgesamt für die Zukunft. „Wir wollen die Fleischerei ja auch irgendwann mit einem guten Gefühl übergeben“, denken Frank und Katrin Ripken auch hier weit voraus.      

Homepage: www.fleischerei-ripken.de