
Eine App gegen den Betrug mit Meisterbriefen
Gefälschte Meisterbriefe kommen immer wieder mal vor – zum Ärger vieler Betriebsinhaber.
Einen gefälschten Meisterbrief zu erkennen, ist gar nicht so einfach. „Optisch erkennt man so schnell keine Unterschiede zu einer Fälschung“, bestätigt Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Oldenburg. Überprüfen lässt sich die Echtheit also nur über die Daten, die auf der Urkunde eingetragen sind – Vor- und Nachname, Gewerk und Handwerkskammer, bei der die Meisterprüfung abgelegt worden sein soll. Auskunft darüber geben die Handwerkskammern.
Eine zusätzliche Hilfe bietet mittlerweile die App „Zeugnischeck“ der BuE Bildung und EDV Dienstleistungskonzepte GmbH. Für Kammern und Kreishandwerkerschaften entwickelt BuE Software. „Anlass zur Entwicklung dieser App ist eine Zunahme von zum Kauf angebotenen Meisterbriefen im Online-Handel“, erklärt Henke. Der BuE-Geschäftsführer sagt weiter: „In der Folge machen sich diejenigen, die die Fälschungen nutzen, strafbar.“
Betriebsinhaber, die einen Meister einstellen wollen, können die Zeugnisse überprüfen. Gefälschte Meisterbriefe sind zu einem Ärgernis geworden. Für die Handwerkskammern untereinander ist die App auch hilfreich, da oftmals Anfragen zur Eintragung in die Handwerksrolle aus anderen Kammerbezirken bekommen. „Und sie kann auch für den Zoll bei der Schwarzarbeitsbekämpfung eine große Hilfe sein“, erklärt Heiko Henke.
Die „Zeugnischeck“-App enthält bereits viele Daten über abgelegte Prüfungen. Der Datenbestand wird kontinuierlich von den teilnehmenden Handwerkskammern erweitert. Bislang sind folgende Handwerkskammern dabei und stellen ihre Daten zur Verfügung: Ostfriesland, Oldenburg, Dortmund, Bremen, Kassel, Düsseldorf, Frankfurt-Rhein-Main. Die Handwerkskammer Wiesbaden arbeitet aktuell an der Datenübertragung. Weitere Kammern haben angekündigt, sich auch der App anzuschließen.
Die Nutzung der App ist kostenlos und kann sowohl am Smartphone (Android und Apple) erfolgen, als auch am PC. Meisterbriefe aus bisher nicht beteiligten Kammerbezirken können aber dennoch – per Anruf oder E-Mail – bei den Handwerkskammern überprüft werden.