Die Nietiedt Gruppe (Foto oben Bastian Strauß mit Minister Althusmann) und die Fleischerei Ripken (Katrin und Frank Ripken mit dem Minister) haben die Auszeichnung "ZukunftsFest" in Hannover erhalten.
Fotos: Jelca Kollatsch
Auszeichnungen mit Zukunftspreis
Große Ehre für Nietiedt und Ripken: Weil sich die beiden Unternehmen systematisch für die Zukunft aufgestellt haben, wurden sie in Hannover vom Wirtschaftsminister gewürdigt.
Betriebe mit Vorbildfunktion: Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hat niedersächsischen Unternehmen und Verwaltungen die Auszeichnung „ZukunftsFest“ für ihre innovativen, digitalen Maßnahmen, die landesweit beispielgebend sind, persönlich überreicht. Darunter sind mit der Nietiedt Gruppe aus Wilhelmshaven und Fleischerei Ripken aus Augustfehn auch zwei Handwerksunternehmen aus unserem Kammerbezirk.
Beim Gerüstbau- und Malerbetrieb Nietiedt sind Softwareprojekte wie ein digitales Bewerbermanagement, eine digitale Lagerverwaltung oder eine Fuhrparkverwaltung entstanden. „Hervorzuheben ist, dass alle Projekte selbst, mit Hilfe von externen Partnern, entwickelt wurden. Unsere Vision bestand und besteht darin, alle Systeme via Schnittstellen zu verbinden und somit Informationsweitergaben zu verbessern“, erklärt Bastian Strauß.
Mitte 2019 begann mittels agiler Softwareentwicklung die Umsetzung des Kernsystems „Projekt.STEPS“. Zu Beginn wurden keine umfangreichen Lastenhefte generiert. Die Aufgabenstellung der Geschäftsführung lautete lediglich: „Entwickelt ein System, das den Prozessfluss der alten Software abbildet, und verbessert sämtliche Kritikpunkte (aus Mitarbeiterfeedbacks gesammelt) der alten Softwarelösung. Wenn bei der Neuentwicklung Prozessschritte verbessert werden können ohne die eigentliche Bedienung zu verändern, setzt auch diese um.“ Während der Entwicklungszeit wurden immer wieder Prozessbeteiligte in den Entwicklungsprozess eingeladen und deren Feedback aufgenommen.
Katrin und Frank Ripken haben sich intensiv mit den Bereichen „Moderne Personalentwicklung“ und „Digitale Strukturen im Handwerk“ beschäftigt, um ihre Fleischerei fit für die Zukunft zu machen. Mit Unterstützung von Unternehmensberaterin Maren Ulbrich wurden die beiden auf die Demografie-Agentur aufmerksam. „Über diese sind wir auf „UnternehmensWert: Mensch“ aufmerksam geworden, ein Förderprogramm für moderne Personalpolitik“, erklärt Katrin Ripken.
In dem 15-köpfigen Team wurde Ideen erarbeitet, wie man Fachkräfte in Zeiten des demografischen Wandels und Nachwuchsmangels ans Unternehmen binde, wie man Mitarbeitern Ängste nimmt, wenn sich innerbetriebliche Strukturen ändern. Für die Kunden sind die Bezahlmöglichkeiten um Kreditkarte, Apple- oder Googlepay erweitert worden. „Wir haben unser Kassensystem, die Warenwirtschaft und die Kalkulation digitalisiert. Aufträge vom Telefon gehen direkt im Laden auf das Tablet“, nennt Katrin Ripken Maßnahmen auf dem Weg zur „Agenda 2030“. Parallel hat die Fleischerei Ripken die Außendarstellung modernisiert: Neues Logo, neue Internetseite, regelmäßige Postings auf Facebook und Instagram.
Mit dem Zertifikat „Zukunftsfest“ zeichnet das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung mit der Demografieagentur niedersächsische Betriebe und Verwaltungen aus, die sich Herausforderungen wie der Digitalisierung und dem demografischen Wandel aktiv stellen und erfolgreiche Maßnahmen umsetzen. Die Grundlage für die Teilnahme an der Zertifizierung ist der „ZukunftsCheck“.