Das ist die Ladefläche: Felix Stock könnte sich die Länge von 2,20 Meter und die Breite von 1,35 Meter für Nachtransporte auf bereits eingerichteten Baustellen vorstellen.
© Torsten Heidemann
„Alternative Antriebe finde ich immer interessant“
Felix Stock hat in seiner Firma Eismann Haustechnik den Praxistest gemacht: „Der Tropos ABLE geht gut ab, stößt aber für unsere Einsatzgebiete an Grenzen.“
Ist der Tropos ABLE ein E-Fahrzeug für das Handwerk? Diese Frage hatte Kay Lutz Pakula, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer Oldenburg, im vergangenen Jahr an die Betriebe weitergegeben. Der kompakte elektrische Transporter wird in der Region von der Wilhelmshavener Niederlassung der MOSOLF Logistics & Services GmbH vertrieben. Leiterin Inke Onnen-Lübben hat diverse Einsatzgebiete für den seit einem Jahr in Serienproduktion befindlichen Transporter im Blick: „Das emissionsfreie Fahrzeug ist für Kommunen, große Logistiklager, Post und Lieferdienste, Gebäudemanagement, Tourismus und vieles mehr interessant. Dazu gehört auch das Handwerk, wobei die SHK-Branche sicherlich ein besonders zu betrachtender Härtetest war.“
Damit lenkt Inke Onnen-Lübben den Blick auf Felix Stock. Der Geschäftsführer von Eismann Haustechnik (Oldenburg) hat die Version „XT“ von Tropos ABLE mit mehreren Mitarbeitern in den Sparten „Elektro“ und „SHK“ getestet. Die Lithium-Ionen-Batterie gibt 13kw her. Es besteht die Möglichkeit, mit zwei Batterien zu fahren. Demnach sind die Reichweiten entweder 130 oder 260 Kilometer. Die Spitzengeschwindigkeit gibt der Hersteller mit 61 km/h an. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 1581 Kilogramm; die Nutzlast maximal 700 Kilogramm. Die Lademaße: In der Länge 2,20 Meter und in der Breite 1,35 Meter. Durch den 230V-Anschluss ist keine gesonderte E-Ladesäule nötig.
Ideal, wenn kleinere Sachen nachgeholt werden müssen
„Alternative Antriebe finde ich immer interessant - gerade bei den aktuellen Benzin- und Dieselpreisen“, sagt Felix Stock. „Wir haben das Fahrzeug an vier Tagen ausgiebig getestet. Der Transporter war in Brake, in Westerstede und im Oldenburger Stadtgebiet unterwegs. Ich finde, es ist ein witziges Auto und es geht gut ab. Das Laden ist einfach und ‚über Nacht‘ möglich. Die Übersicht ist auch gut. Für unsere Einsatzgebiete stößt der Transporter aber an Grenzen. Die Zuladung für SHK-Material plus Werkzeug kann schnell bei einer Tonne liegen. Was die Länge angeht, so passt eine sechssprossige Leiter rein. Fazit: Gewerke oder Betriebe, die nicht so schwer schleppen oder hoch hinaus müssen, können mit dem Fahrzeug bestimmt mehr anfangen als wir. Für uns wäre ein Einsatz bei einer eingerichteten Baustelle denkbar, wenn dann nur noch kleinere Sachen nachgeholt werden müssen“, so der Geschäftsführer, der 46 Fahrzeuge in seinem Fuhrpark hat.
„Wir lernen immer gern für Tropos Motors dazu“, bedankte sich MOSOLF-Niederlassungsleiterin Inke Onnen-Lübben für die Durchführung des Tests bei der Firma Eismann Haustechnik. „Zu Vorrichtungen oder hydraulischen Komponenten erhalten wir diverse Vorschläge aus der Praxis, die natürlich auf Serientauglichkeit geprüft werden“, ergänzte sie. In der Tropos-ABLE-Serie ist auch die Fahrzeugklasse „N1“ geplant, das länger ist, eine höhere Zuladung erlaubt und auch eine höhere Geschwindigkeit erreichen wird. Der jetzt durch Eismann Haustechnik getestet „XT“ könnte zum Beispiel im Maler- oder Raumausstatterhandwerk und im Facility Management Anwendung finden, so die Einschätzung weiter.
Und was sagt der Beauftragte für Innovation und Technologie der Handwerkskammer dazu? „Es ist mutig, dass Fahrzeug öffentlich in eine Testnutzung zu geben. Scheinbar weiß MOSOLF das Feedback optimal zu nutzen und ist ernsthaft an den Bedarfen des Handwerks interessiert. Wir sind mal gespannt, ob auch andere (Hersteller-)Modelle für einen Handwerkertest angeboten werden“, so Kay Lutz Pakula.
Ansprechpartner: Kay Lutz Pakula, Beauftragter für Innovation und Technologie, Telefon 0441 232-214, pakula@hwk-oldenburg.de
Erkenntnisreiche Aktion: MOSOLF-Niederlassungsleiterin Inke Onnen-Lübben, Eismann-Geschäftsführer Felix Stock und Kay Lutz Pakula von der Handwerkskammer (v.l.) bei der Rückgabe des Fahrzeugs.
© Torsten Heidemann