Besuch in Oldenburg: Stefan Klein, Mitglied des Landtags, informierte sich unter anderem bei BBZ-Leiter Olaf Heuschkel und Kammerpräsident Eckhard Stein (von links).
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„Sprachdefizite vor Ausbildung deutlich reduzieren“

Stefan Klein, der Vorsitzende des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, hat sich bei einem Besuch im Berufsbildungszentrum (BBZ) der Handwerkskammer Oldenburg über aktuelle Entwicklungen im Handwerk informiert. Kammerpräsident Eckhard Stein ging auf die Aus- und Weiterbildung ein. „Die Betriebe melden uns, dass die Grundqualifikationen der Schulabgänger gesunken sind. Und für die Integration der Nicht-Muttersprachler wünschen wir uns, dass die Sprachdefizite zum Ausbildungseintritt so reduziert sind, dass die jungen Menschen dem Berufsschulunterricht folgen und Prüfungen bestehen können.“

Zudem sprachen der Landtagsabgeordnete Klein und Präsident Stein im Beisein der Geschäftsführer Heiko Henke und Stefanie Seyfarth sowie BBZ-Leiter Olaf Heuschkel über Planungssicherheit für Handwerksbetriebe. „Zurzeit kommt vieles ohne ausreichende Beteiligung der Fachleute zur politischen Entscheidung. Beispiel Gebäudebestand: Hier hätte man zunächst die Gebäude clustern sollen, um zu sehen, wie es im Bestand aussieht, da könnten zum Beispiel die Datenbestände der Schonsteinfeger nützlich sein,“ sagte Stein. „Der Beginn des Gebäudeenergiegesetzes zum 1. Januar 2024 ist technisch und liefertechnisch so nicht möglich, da benötigen wir andere Übergangsregelungen und -fristen.“

Stefan Klein fragte, warum die Förderprogramme des Landes von den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) nicht ausgeschöpft werden. Dazu entgegnete der Kammerpräsident, dass die Programme manchmal zu kompliziert seien und er verdeutlichte am Beispiel der Energiehilfen, dass in diesem Fall der Vergleichszeitraum nicht passte.

Kammer-Hauptgeschäftsführer Henke warb um noch stärkere politische Unterstützung für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung. „Dieses umlagefinanzierte System schließt im Gegensatz zu anderen Ländern die Unternehmer mit ein. Wünschenswert wäre auch hier eine längerfristige Planungssicherheit. Zurzeit beantragen wir die Finanzmittel jedes Jahr aufs Neue und hoffen, dass der Anteil des Handwerks an den Kosten nicht steigt. Zudem braucht es eine stetige Bereitstellung für Ausstattungen und Sanierungen der handwerklichen Bildungsstätten. Hier werden schließlich die Fach- und Führungskräfte von morgen geschult.“