Mit vier verschiedenen Motiven hat das Handwerk die Aufmerksamkeit auf die berufliche Ausbildung gelenkt. Das Foto zeigt einen Plakatstandort an der Cloppenburger Straße in Oldenburg.
Foto: Torsten Heidemann
„Hier stimmt was nicht“
Obwohl die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hoch ist, fehlen Bewerberinnen und Bewerber. Die Imagekampagne will gegensteuern und schlägt eine neue Richtung ein.
Damit sich wieder mehr junge Menschen für das Handwerk entscheiden, braucht es ein Umdenken auf breiter Ebene: „Die Politik muss die berufliche Bildung gleichwertig zur akademischen Bildung anerkennen und fördern. In den Schulen gilt es, auch wieder praktische Fertigkeiten zu fördern und im Rahmen der Berufsorientierung die Karrieremöglichkeiten im dualen Bildungssystem aufzuzeigen“, sagt Kammerpräsident Eckhard Stein. Für Arbeitnehmer-Vizepräsident Stefan Cibis sollten nicht zuletzt Eltern ihren Kindern die Möglichkeit geben, ihre Interessen und Stärken frei zu entfalten und geistige wie manuelle Fähigkeiten gleichermaßen fördern. „Denn Handwerk liegt in der Natur der Menschen. Es muss gelingen, dass wieder mehr Menschen es auch zum Beruf machen“, so Cibis.
In diesem Sinne schafft die Imagekampagne Aufmerksamkeit. Im Februar waren die Botschaften auf Großplakaten in den Großstädten und in TV-Spots zu sehen. Der Film und die Motive sind im Internet abrufbar. Obwohl die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hoch ist, fehlen Bewerberinnen und Bewerber. „Hier stimmt was nicht“, lautet der Weckruf der Kampagne. Die Zuschauer werden gefragt: „Handwerk liegt in der Natur des Menschen. Was hindert so viele daran, es zum Beruf zu machen?“
Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks fehlen 250.000 Fachkräfte. „Doch die Aufgaben können nicht warten“, betont Eckhard Stein. „Klimaschutz, Digitalisierung, Modernisierung von Infrastruktur und Wohnungsbau kann nur das Handwerk praktisch umsetzen“, so der Präsident.