Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund als Chance für Unternehmen: Darüber sprachen (von links) Udo Venema, Georg Dürr, Helga Barbara Gundlach und Katrin Kuilert in Brake.
© Landkreis Wesermarsch
Erfolgreiche Beispiele zur Integration
Der Landkreis Wesermarsch hatte Betriebe unter dem Titel „Einstellungssache“ eingeladen. Wer im Handwerk Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund als Chance betrachtet, kann sich an Hussein Kerri wenden.
Die deutsche Sprache ist der Schlüssel zur Integration: So lassen sich Redebeiträge von Udo Venema („Butjadinger Tor“ in Abbehausen), Georg Dürr (Herdejürgen & Harmsen Tischlerei in Nordenham) und Katrin Kuilert (Kuilert & Grandke in Brake) in einer Hauptbotschaft zusammenfassen. Vor 70 Teilnehmern berichteten die Unternehmer auf Einladung des Landkreises Wesermarsch von ihren Erfahrungen. Unter der Moderation von Helga Barbara Gundlach zeigten sie Beispiele für gelungene Integration auf. Titel der Veranstaltung in Brake: „Einstellungssache: Migrantische Arbeitskräfte als Chance für Ihr Unternehmen.“
Georg Dürr, Geschäftsführer bei Herdejürgen & Harmsen, berichtete von einem Mitarbeiter, der über das Refugium Wesermarsch zur Firma gekommen war. Der Mann hatte bereits in Syrien als Tischler gearbeitet und erwies sich als Verstärkung. Mit großer persönlicher und sprachlicher Unterstützung habe er die Gesellenprüfung hervorragend bestanden und arbeite nunmehr seit siebeneinhalb Jahren im Unternehmen. Die syrische Familie kam 2015 nach Deutschland. Sie sei voll integriert, so Georg Dürr, der 25 Mitarbeiter beschäftigt.
Ein Beispiel gelungener Integration zeigte auch Katrin Kuilert auf. „Wir bekommen nicht so oft Bewerbungen“, erzählte sie. Weil viele Bemühungen ergebnislos blieben, wandte man sich ans Refugium Wesermarsch. Eine junge Frau, 2018 aus dem Irak geflohen, stieß daraufhin zum Team. Sie ist nun eine Stütze des Familienunternehmens, das 25 Mitarbeiter, darunter drei mit Migrationshintergrund, beschäftigt.
Ob potenzielle Beschäftigte oder Arbeitgeber: Beide stehen nach den Worten von Landrat Stephan Siefken gleichermaßen vor Hürden. Sei es durch Sprachbarrieren oder fehlende formale Qualifikationen, die in Deutschland für bestimmte Tätigkeiten erforderlich sind. Für die zugewanderten Menschen sei die Integration in den Arbeitsmarkt oft mehr als nur der Schritt in eine neue berufliche Laufbahn. Sie sei eine Möglichkeit, ihre Träume zu verwirklichen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.