Für eine offene Gesellschaft: Die Mitgliederversammlung der niedersächsischen Handwerkskammern mit ihrem Gast Holger Schwannecke (vorne, Vierter von rechts).
© Torsten Heidemann
Demokratie stärken – Vielfalt leben im Handwerk
Im Austausch mit Landtagspräsidentin Hanna Naber und Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril haben sich die sechs niedersächsischen Handwerkskammern mit Fragen zur Stärkung der Demokratie befasst.
Unter Leitung des Vorsitzenden der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN), Eckhard Stein, hat sich in Oldenburg die LHN-Klausurtagung klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und zur offenen Gesellschaft bekannt. Die Mitgliederversammlung trägt die Resolution für Vielfalt und Zusammenhalt im Handwerk des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) auf Bundesebene uneingeschränkt und nachdrücklich mit. Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH, gehörte zu den Gastrednern der Tagung.
Zu dem hochkarätigen Austausch trugen auch Landtagspräsidentin Hanna Naber und Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril bei. Die Diskussion machte deutlich: Die Spitzenvertretung der niedersächsischen Handwerkskammern, die sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite des Handwerks repräsentieren, verfügen über ein tiefes gemeinsames Grundverständnis, dass Handwerkskammern als Selbstverwaltungskörperschaften jeder Form des Extremismus, der Ausgrenzung und der Diskriminierung im Rahmen ihrer Wirkungsmöglichkeiten und im Sinne des Artikel 1 des Grundgesetzes entgegentreten werden.
Wichtig für die Mitgliederversammlung der niedersächsischen Handwerkskammern sind folgende Punkte:
- Im Handwerk kommt es grundsätzlich nicht darauf an, woher jemand kommt. Es kommt darauf, wohin man will.
- Im Handwerk wird miteinander und gemeinsam als Team gearbeitet.
- Das Handwerk ist Teil einer arbeitsteiligen und international verzahnten Wirtschaft.
- Handwerkliche Infrastruktur- und Versorgungsleistungen können in Zukunft nur bei Zuwanderung gewährleistet werden.
- Handwerk ist ein Integrationsmotor.
Mit der Einbindung der Zentrale für politische Bildung Niedersachsen, am zweiten Tag der Klausurtagung vertreten durch Mikis Rieb, wurde deutlich: bestehende Angebote können bei der politischen Medienbildung verstärkt genutzt werden. Für Mikis Rieb sind die digitalen Medien dabei nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance, besonders junge Menschen zu erreichen. Einen speziellen Fokus setzte Dr. Bernd von Garmissen, Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, in seinem Beitrag auf die ländlichen Räume. Ländliche Räume sind aus seiner Sicht wichtige Zukunftsräume, ihre Entwicklung ist von wesentlicher Bedeutung für die flächendeckende Stärkung der Demokratie. Handwerkskammern und Landwirtschaftskammer seien hierbei zentrale Institutionen.