Wolfgang Hitschler zeigt auf die Anlage, die den Eintrag von Mikroplastik in den Wasserkreislauf vollständig verhindert.
© Raissa Wischnewski / WLO

Augenoptiker geht gegen Mikroplastik vor

Der Landkreis Oldenburg hat das Projekt "Wasserfiltertechnik" finanziell unterstützt.

Augenoptikermeister Wolfgang Hitschler hat einen hohen Anspruch an Nachhaltigkeit. Deshalb hat der Wardenburger Unternehmer (Optik am Glockenturm) in Wasserfiltertechnik investiert. Dies teilt die Wirtschaftsförderung des Landkreises Oldenburg mit.

Hintergrund: Beim CNC-gesteuerten Einschleifen, also dem Anpassen des Rohglases an die Fassung, verbleiben Späne, die durch Kühlwasser von der Schleifscheibe abgeführt werden müssen, im Wasser. Diese Schleifabfälle werden in der Regel über die Kanalisation entsorgt. „Eine zwar legale, aber dennoch höchst unbefriedigende Situation“, findet Geschäftsführer Hitschler.

Die Werkstatt hat er nun mit einer Filter- und Prozesswasseraufbereitungsanlage ausgestattet, einem effektiven Wasserfiltersystem für Schleifautomaten in der Augenoptik, zugeschnitten auf die Bedürfnisse kleinerer Betriebe. So vermeidet Optik am Glockenturm vollständig den Eintrag von Mikroplastik in den (Ab-)Wasserkreislauf. Dabei werden auch noch große Mengen Trinkwasser gespart, da das gefilterte Wasser in dem geschlossenen System für die Bearbeitung von mehreren tausend Gläsern wiederverwendet wird. Die verbliebenen Schleifrückstände werden zudem nicht einfach entsorgt, sondern durch den Hersteller speziell aufbereitet und recycelt, so dass sie als neue Produkte eine weitere Verwendung erfahren.

Die Geschäftsführer Dörte van Düllen und Wolfgang Hitschler sind schon ein wenig stolz, durch diese nicht ganz unerhebliche Investition im Landkreis Oldenburg als Vorreiter in Sachen nachhaltiger und umweltschonender Produktionstechnik im Optikerhandwerk aufzutreten. „Immer mehr Menschen legen Wert auf Transparenz der Liefer- und Produktionsketten, sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Man sieht es unseren fertigen Brillen zwar nicht an, aber nun können unsere Kunden ein Stück weit mehr mit „reinem Gewissen“ die in unserem Haus erworbenen und angefertigten Produkte tragen“, sagt Dörte van Düllen.

Finanziell unterstützt wurde dieses Projekt über eine Bezuschussung des Landkreises Oldenburg im Rahmen des „Markterschließungsprogrammes des Landkreises Oldenburg“ und in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Landkreis Oldenburg (WLO). Wolfgang Hitschler: „Unser Dank gilt hier insbesondere allen Beteiligten und Entscheidern, welche für unser Projekt ein „offenes Ohr“ hatten und uns durch ihr Engagement und Hilfestellung bei der Beantragung der öffentlichen Mittel die Umsetzung ein gutes Stück weit erleichtert haben.“