Christiane und Helmut Evers stehen in ihrem Betrieb an einem 3D-Drucker. Bis der Faden von der Rolle eine Einlage geworden ist, dauert es – Stand heute – zwei bis vier Stunden.
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Serienreif: Einlagen aus 3D-Drucker

Vor den Augen der Kundschaft läuft ein 3D-Drucker. Das Gerät zeigt an, dass 52 Prozent der Programmierung abgearbeitet sind. Das entstehende Produkt ist schon deutlich zu erkennen: eine orthopädische Maßeinlage.

Helmut Evers blickt auf und erklärt, dass die Technik inzwischen verschiedene Härten drucken kann. Der Geschäftsführer von Evers Schuh & Fußgesundheit in Oldenburg hat seine Meisterprüfung vor 30 Jahren abgelegt und sich kurz darauf selbstständig gemacht. Was jetzt mit 3D in Serie geht, beeindruckt ihn sehr.

„Wir können Zonen bestimmen und maximale Individualität erreichen. Maßeinlagen aus dem 3D-Drucker sind atmungsaktiv, vegan und recyclebar“, sagt Evers. „Schritt für Schritt geht es nachhaltig in die Zukunft.“

Im Vergleich mit der herkömmlichen CNC-Fräse, bei der drei Viertel des Materials in den Müll wandern, ist das 3D-Verfahren kreislauforientiert. Der Chef von 20 Mitarbeitern ergänzt: „Bei der Rücknahme wird das Material geschmolzen und zu neuen Fäden verarbeitet.“

Im vergangenen Jahr hat der Betrieb schon angefangen, Schuhleisten und Probeschuhe im 3D-Druck herzustellen. Nach der Beratung und der Definition des Versorgungsziels werden die Füße von 3D-Lasern gescannt. „Auf dieser Grundlage konstruieren unsere Orthopädieschuhtechniker die Einlagen mit einer CAD-Software“, erklärt Helmut Evers. Die Hälfte der Belegschaft ist in die Abläufe mit der 3D-Technik eingebunden. Zurzeit gibt es zwei Drucker im Betrieb. Die Herstellung einer Einlage dauert zwei bis vier Stunden. „Das wird schneller werden“, sieht der Orthopädieschuhmachermeister bereits den nächsten Fortschritt für sein Gewerk kommen.

Homepage des Betriebes: www.gesunde-schuhe.org